Er rannte im Gebüsch enlang und näherte sich Lacey von hinten. Er wartete. Er wusste dass er schneller war als die Hunde und er wusste dass er töten konnte. Der andere Nai, der Gute, verschwand immer mehr und der Böse wurde stärker und gewann an Kontrolle. Doch das wahr ihm nur recht. Er lauerte hinter Lacey im Gebüsch. Unbemerkt und tödlich.

Einer der Hunde hatte mich fast erreicht und machte sich zum Sprung bereit "Es tut mir leid Nai!", flüsterte ich und legte knurrend die Ohren an. Ich wusste das ich mich mit meiner Pfote in der Falle nicht wehren konnte.

Er grinste erneut und sprang hinter ihr aus dem Gebüsch. Er landete zwischen Lacey und dem Hund. Der Hund wich winselnd zurück aber der Andere Nai war schneller. Blitzschnell war sein Kopf vorgeschnellt und hatte dam Hund die Kehle zerfetzt. Der Andere lachte und leckte sich über die Schnauze, dann packte er den toten Hund im Nacken und schleuderte ihn auf einen anderen Hund. Mit einem schrecklichen Knacken brachen die Knoche des Hundes. Der andere drehte sich zu Lacey um und sah sie mit diesen unendlich tiefen und dunklen Augen an.

Ich sah Nai mit weit aufgerissenen Augen an. Im Moment war es mir egal, dass er der Andere war. Ich war einfach froh ihn zu sehen. Doch ich hatte Angst, dass es nie wieder so wie früher werden würde. Dass das alles ruiniert hatte. Doch im Moment wollte ich ihn einfach berrühreren und seine Stimme hören. Als ich versuchte aufzustehen, wurde mir schmerzlich bewusst, dass meine Pfote immernoch in der Falle hing und ich knickte winselnd zur Seite.

Er knurrte leise um ihr klar zu mache dass sie stillhalten sollte. Dann senkte er den Kopf und suchte nach dem Mechanismusmittelpunkt der Falle, die anstürmenden Hunde waren ihm egal. Er fand den Mittelpunkt und schloss die Kiefer darum. Dann biss er zu, langsam aber immer fester. Er wusste nicht wie man die Fallen öffnete. Er biss so kräftig zu wie er konnte und drehte immer wieder ruckartig den Kopf.

Ich spürte wie sich die Falle lockerte und ich zog meine Pfote heraus. Mir waren die Hunde egal, ich sprang Nai einfach an und drückte meine Schnauze in sein Fell. Vielleicht für das letzte mal. Ich hatte Angst Nai für immer zu verlieren, wegen dieser einer Sache. Wer wusste schon was nach diesem Kampf passieren würde. Wie sich unser Verhältnis ändern würde. "Nai", flüsterte ich und ich war mir sicher, wenn Wölfe weinen könnten, so würde ich es tun.

Diese Gefühlsduselei war ihm zu viel und er sagte: "Bedank dich lieber bei deiner Freundin, ohne sie wärst du Hundefutter", das war nicht die warme aufmunternde Stimme von Nai, nein das war die eisige Stimme des anderen. Er befreite sich von Lacey, drehte sich um und verschwand im Gebüsch. Jetzt konnte sie sich alleine wehren und nach hause bringen. Tief drinn im anderen regte sich etwas. Etwas dass diese Dunkelheit vertreiben konnte, doch noch war es zu schwach dazu. Dennoch gab es nicht auf.

Ich sah Nai einfach nur nach und blieb still sitzen. Mein Herz schien einzufrieren und dann in Tausende Eissplitter zu zerbrechen. Ich hörte nichts mehr, sah nichts mehr und roch nichts mehr. Meine Pfoten fühlten sich an wie Wackelpudding. Meine Gedanken zeigten mir diese Szene immer und immer wieder. Meine Ohren legten sich nach hinten und ich winselte leise vor mich hin. Vielleicht sollte ich einfach gehen. Nai würde mich sicher nicht vermissen und ohne ihn hielt mich hier nichts. Es war, als würde ein Teil von mir fehlen Erst jetzt fielen mir die Hunde wieder ein und ich rannte einfach los, in Richtung Evengard. Vielleicht würde ich wirklich gehen, doch nicht jetzt. Ich würde es in diesem Zustand nicht weit schaffen.

Ich raste auf die Lichtung. Ich verlangsamte meinen Lauf bis ich trabte. Ich trabte auf die Trauerweide zu welche prächtig und wunderschön da stand. Ich fixierte den untersten Ast und drückte mich vom Boden ab. Ich schoss in die Höhe und landete sicher auf dem Ast. Ich legte mich nieder und lies die Pfoten nach unten hängen wärend mein Kopf auf den Ast ruhte. Ich schloss die Augen und lies mich in meinen Gedanken versinken.

Ich schlich mich an nei an. ,,Nei bist du das ? "Fragte ich flüsternd

Ich kannte diese Stimme. "Ryo?!" Im ersten Moment war ich so erschrocken ihn zu sehen dass ich vom Ast viel. Ich landete auf dem Rücken und sah Ryo von unten an. Er war größer geworden, bemerkte ich. "Hab nicht erwartet dich an so einem Ort zu treffen, um ehrlich zu sein hab ich garnicht mehr damit gerechnet", sagte ich. Ich sah Ryo von unten an und musste lachen.

Ich lãchelte. "Nei ich habe dich vermisst". Ich sah ihn an und lachte "oh ja ich hane dich vermisst"

"Geht mir auch so und fang endlich an mich Nai zu nennen, wir sind keine Welpen mehr", sagte ich lachend. Ich drehte mich auf den Bauch und stand dann auf. Ich stand genau vor ihm, das letzte mal als wir so da gestanden hatten, war -glaub ich- als wir Welpen gewesen waren. "Du bist gewachsen. Ich hab immer gedacht dass du für immer klein bleibst", sagte ich leicht lächelnd.

Ich legte mich auf dem boden und machte meine augen zu. "Ich geh jetzt schlafen hab einen langen weg hinter mich also gute nacht Nei und schön dih wieder zusehen" sagte ich als ich immer leiser wurde bis ich einschlief.

Verändert hat er sich trotzdem nicht, bemerkte ich mit einem leichten lächeln und setzte mich neben ihn. Ryo, Ryo, Ryo... Wie hast du mich nur gefunden? Ich dachte eine Weile darüber nach, wurde mit der Zeit aber auch müde und legte mich neben Ryo. Ich schloss die Augen und versank in meinen Träumen.