Hallo Mizuki :D

Es freut mich dich kennen zulernen und wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden :)
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Der junge Rüde, dessen Fellfarbe mich immer ein bisschen an die eines leuchtenden Bernsteines erinnert hatte, lief inzwischen an der unsichtbaren Barriere entlang und Nai hatte sich aufgemacht ihm zu folgen. Diesen schien aber noch etwas anderes zu beschäftigen, denn sein Kopf war merklich gen Boden gesunken und neben der Sorge um die beiden Jungwölfe hinter der gläsernen Wand, entstanden nun zudem noch sorgenvolle Gedanken, die sich ganz allein um den rötlichen Rüden drehten.
Meine Rute hing zwischen meinen Beinen und als ich den Beiden deutlich langsamer folgte, wanderte sie langsam zu meinem Bauch. Ich wusste nicht, ob es hier einen Ausweg und damit verbundenes glückliches Wiedersehen geben würde, aber eines wusste ich. Nai belastete etwas, dass nichts mit der ganzen Sache hier zu tun hatte und das weckte in mir leise Angst. Das Wasser plätscherte leise unter meinen Pfoten, als ich stehen blieb und mein Hinterteil auf den Grund des Wasserlaufes absetzte.
Nachdenklich sah ich den beiden hinter her und drehte meine Ohren nach hinten, ehe mein Blick kurz zu der weißen Fähe wanderte. Ich wollte sie nicht alleine lassen und mir kam es so vor, als wäre ich den beiden Rüden keine große Hilfe. Durch mich wurde eh immer alles schlimmer.

Der Tag zog vorbei, es fing an zu dämmern und dann wurde es dunkel. Keiner der Menschen, die auf uns aufmerksam geworden waren, schienen unser Schauspiel ernst zu nehmen. Die ersten Sterne erhellten schon mit dem Mond die dunkle Nacht und ich trottete müde zu dem rotbraunen Rüden. Meine Angst war versiegt, sie würden uns nicht trennen. Ich spürte wie das kühle Wasser meine Pfoten umfloss, als ich durch das Wasser watete. "Ich glaube fast, sie nehmen uns unser Schauspiel nicht ab", flüsterte ich und spürte wie meine Hoffnung hier wieder rauszukommen sank. Ich atmete einmal tief ein und glaubte kurz den Geruch eines kleinen hellbraunen Wolfes wahrzunehmen, redete mir dann aber ein, dass es Einbildung war. Ich hoffte, dass er nicht hier her kommen würde.

Als mit seinem Schauspiel anfing, konnte ich mich die ersten paar Sekunden nicht berühren. Sorge schien mein Herz zu zerquetschen und wieder kamen in mir Zweifel auf, ob diese Idee wirklich die beste gewesen war. Außerdem hatte sich Nai schon wieder selbst Schmerzen hinzugefügt. Ich wusste, dass ich mir diese Gedanken, zumindest jetzt, verbieten sollte, aber ich konnte die Gedanken über die Folgen dieses Befreiungsversuches nicht abschütteln. Ich stieß einen verzweifelten Ton aus, bevor ich mich besann und mich mit einem letzten Blick auf ihn, abwand. Bis jetzt war noch kein Mensch auf die Szenerie aufmerksam geworden, aber das galt es nun zu ändern. Während ich also an der unsichtbaren Wand jaulend hin und her rannte, mal bei Nai stehen blieb, schlug die Angst mit einer Wucht zu. Was wenn wir wieder getrennt wurden und ich dann nie wieder sehen würde?

Noch einmal ging ich meine Idee durch. "Ehm nunja, du weißt doch noch, als du versuchst sie abzulenken, also bevor getrennt wurden oder? Hier draußen würde es ihnen deutlich schwerer fallen uns zu trennen.", meinte ich und sah mich noch einmal um. "Wenn wir ihnen also weiß machen, dass einer von uns einfach im Wasser umfällt und so tun als würde er ertrinken, dass würde doch ihre Aufmerksamkeit wecken. Ich meine die Schnauze müsste doch mit Wasser bedeckt sein, wenn man sich flach hinlegt", sagte ich und war mir wirklich nicht sicher, ob diese Idee so gut war.

Mit einem zufriedenen Grinsen starrte ich leicht bedröppelt die Pfote an, die noch kurz davor auf meiner Nase gelegen hatte. Irgendwie war es schon komisch, dass mir im Moment alles außer ihm egal war. Ich nahm nicht mehr den Lärm und auch sonst nichts mehr war. Alles was zurzeit wichtig war, war Nai. Allerdings setzte sich doch langsam die Kälte des Wassers durch in dem wir immer noch lagen. Ich robbte etwas näher um .mich an ihn kuscheln zu können. Wehe der Wölfin die sich heimlich an ihn ranmachte.

Erst jetzt bemerkte ich wie sehr mich diese Ungewissheut und Unsicherheit bedrückt hatte und ich konnte wieder endlich wieder frei atmen. Ich fragte mich zwar, wie er ausgerechnet jemanden wie mich lieben konnte, aber ich beschloss nicht länger darüber nachzudenken, denn er tat es. Ich konnte einfach nicht anders als ebenfalls mit meiner Rute zu wedeln. Diese kleine Bewegung endete jedoch mit einem kleinem Regenschauer, der sich auf ergoss, als mein Schwanz einmal auf dem Wasser aufpatschte. Doch selbst dass war mir egal.

Ich unterbrach unseren Nasenkontakt um meinen Kopf unter sen seinigen zu schieben. Das er dabei im dreckigen Wasser landete störte mich im Moment nicht. Ich wollte und konnte ihm nicht länger in die Augen schauen. Zu groß war die Angst, dass er etwas bemerken konnte und wer wusste dann schon wir er reagieren würde. Solange ich nur bei ihm sein konnte war das doch okay oder? Ich meine ich würde für ihn alles tun, für Raito zwar auch und für Arouna wahrscheinlich auch. Aber bei Nai, da war das etwas anderes. Es war so kompliziert. Ich wusste zwar, dass meine Gefühle für ihn über das freundschafliche hinausgingen. Aber ob ich ihm das je sagen würde, war das andere Problem. Ich seufzte leise. Ich hoffte, dass ich für immer in seiner Nähe sein konnte, auch wenn mich meine Gefühle von innen heraus zerstören würden, aber es war besser, als ihn zu verlieren um dann aus der Ferne zuzusehen, wie er sich in eine andere verliebt.

Ich gab ein gequältes Wimmern von mir und hob meinen Kopf ein Stück weit aus der Brühe, die sich Wasser nannte. Ich versuchte mich ganz und gar auf den Rüden vor mir zu konzentrieren. Irgendwie war ich ja erbärmlich. Ich lauschte Nai's Melodie, die sich leicht mit den Lauten der Menschen vermischte. Traurig legte ich meinen Kopf wieder ins Wasser. Es war meine Schuld, ganz allein meine Schuld. Wir waren ganz allein wegen mir hier. So schnell meine Panikattacke gekommen war, so schnell war sie auch wieder verflogen. Ich war so nutzlos.

Ich drückte mich so fest es ging auf den Boden und starrte die Horde von Menschen mit weit aufgerissenen Augen an. Immer wieder blitzte es und Nais Verhalten schien sie auch noch dabei anzustacheln. Meine Atmung beschleunigte sich automatisch und ich musste einfach an ein Gewitter denken. Das Lachen und ihre Worte verschmolzen zu einem einzigen Geräuschbrei, der sich in meiner Panik fast wie Donner anhörte. Mit einem ängstlichen Aufjaulen, sprang ich auf und hetzte in die nächstbeste Richtung. Aus dem Augenwinkel nahm ich noch immer das ständige Aufblitzen wahr und es kam mir so vor, als ob sie mich verfolgen würden. Ich drehte und rannte einfach nur weg von ihnen. Genau vor mir tauchte wieder das Wasser und danach die graue Fläche auf, allerdings standen dort keine Menschen. Ich dachte nicht mehr an die unsichtbare Wand, wurde allerdings kurze Zeit später von ihr gestoppt. Ich prallte rücklings an ihr ab und landete im Wasser.