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Seine Worte hatten eine Weile gebraucht um in mein Gehirn vorzudringen und bis ich ihren Inhalt verstand, ja das dauerte auch noch mal ein bisschen. Doch als mir klar wurde, was er soeben gesagt hatte, bekam ich kein einziges Wort heraus. Er hatte mich damit leicht überrascht, denn eigentlich hatte ich damit gerechnet, diese Worte niemals aus seinem Mund zu hören. "Nai.. also", stammelte ich und brach ab. Ich konnte nicht sagen, warum es mir so schwer fiel, diese eigentlich so einfachen Wörter zu sagen, vor allem da er den schwierigen Teil schon übernommen hatte. "Was ich sagen wollte ist..", mit einem leicht wütenden Knurren, dass mir selbst gerichtet war, brach ich ab. Wieso bekam ich es einfach nicht hin. "Ich wollte sagen, nunjaichliebedichauch", brabbelte ich schließlich schnell und undeutlich. Ganz langsam hob ich meinen Kopf um ihn leicht verlegen anzusehen.
Ich hatte sie verstanden und sah sie an. Ich grinste verlegen und war mehr als nur glücklich. Da hatte ich sowieso schon alles so hinausgezögert und ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet dass sie mich auch liebte. Ich hatte mir immer eingeredet dass sie mich nie lieben würde und was besseres verdient hätte und naja jetzt tat sie es doch. Ich war vollkommen überfordert und wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Was besseres oder jemand besseres hatte sie trotzdem verdient und vielleicht 'liebte' sie mich auch nur weil ich sie beschützt hatte und sie sich mir gegenüber verpflichtet fühlte aber das war jetzt eh egal. Sie liebte mich und meine Welt nahm wieder Farbe an. Ich lächelte und wedelte mit der Rute.
Erst jetzt bemerkte ich wie sehr mich diese Ungewissheut und Unsicherheit bedrückt hatte und ich konnte wieder endlich wieder frei atmen. Ich fragte mich zwar, wie er ausgerechnet jemanden wie mich lieben konnte, aber ich beschloss nicht länger darüber nachzudenken, denn er tat es. Ich konnte einfach nicht anders als ebenfalls mit meiner Rute zu wedeln. Diese kleine Bewegung endete jedoch mit einem kleinem Regenschauer, der sich auf ergoss, als mein Schwanz einmal auf dem Wasser aufpatschte. Doch selbst dass war mir egal.
Ich war so glücklich und auch als das Wasser auf uns regnete änderte sich dass nicht. Ich musste sogar noch breiter Lächeln und weil ich nicht wusste wohin mit der ganzen Freude rollte ich mich auf den Rücken und schleckte Lacey von unten die Schnauze wärend ich weiterhin mit der Rute wedelte. Ich hatte echt Ähnlichkeiten mit einem Welpen. Ich hatte das Gefühl als wäre die Welt heller, wärmer und bunter geworden. Als würde ich nicht immer nur das Gleiche sehen sondern als wäre alles einfach.. besser.
Im Moment fühlte ich mich einfach nur gut. Ich hatte so viel Energie, aber aufstehen und Nai dort liegen lassen kam schon gar nicht in Frage. Diese Energie schien mich zu steuern, weshalb meine Rute nur noch stärker anfing zu wedeln, wobei es doch sehr viel Beherschung kostete, sie nicht ständig aufs Wasser klatschen zu lassen. Ich gab leise freudigr Fiepser von mir und wollte eigentlich gar nicht wissen, wie sie sich anhörten. Ich senkte meinen Kopf zu Nai herab um ihn ebenfalls einmal über die Schnauze zu schlecken. Ich wusste, dass wenn mich Nai jemals verlassen würde, all die Farbe und Wärme mit ihm verschwinden würde, aber ich würde ihn auch nie mehr gehen lassen.
Als Lacey ihren Kopf zu mir runter senkte und abschleckte, grinste ich wölfisch bevor ich meine Pfote kurz auf ihre Nase drückte. Alles was ich sah und warnahm war sie, sie ganz allein. Die Sonne schien auf eine sonderbare Art und Weise auf Lacey herab denn es schien fast als würde ihr Fell leuchten. Ich sah sie an. Ich würde sie nie wieder hergeben. Nie wieder. Denn sie war meins. Meins ganz allein. Und von heute an würde ich noch besser auf sie aufpassen und versuchen sie noch besser zu schützen als ich es eh schon tat. Ich brauchte Lacey und deshalb beschloss ich, dass ich niemals zulassen würde dass jemand sie traurig machte, denn ich hielt es nicht aus wenn sie traurig war. Ich versprach mir selbst im Stillen jeden zu zerfleischen der es wagte Lacey auf irgendeine erdenkliche Weise zu verletzen.
Mit einem zufriedenen Grinsen starrte ich leicht bedröppelt die Pfote an, die noch kurz davor auf meiner Nase gelegen hatte. Irgendwie war es schon komisch, dass mir im Moment alles außer ihm egal war. Ich nahm nicht mehr den Lärm und auch sonst nichts mehr war. Alles was zurzeit wichtig war, war Nai. Allerdings setzte sich doch langsam die Kälte des Wassers durch in dem wir immer noch lagen. Ich robbte etwas näher um .mich an ihn kuscheln zu können. Wehe der Wölfin die sich heimlich an ihn ranmachte.
Als Lacey sich an mich knuddelte legte ich mich auf meine Seite, ich legte mich so hin dass ich meine Pfote über ihren Rücken legen konnte. Ich freute mich immernoch wie ein Welpe über einen Ausflug. Lacey war einfach toll. Nein, nicht toll.. Sie war perfekt. Ich lächelte immer noch und schleckte ihr über die Wange. Mittlerweile war ich sogar etwas froh mit ihr hier gelandet zu sein, schließlich hatte ich die Chance bekommen mit ihr zu reden. Die Menschen die dastanden interessierten mich nicht mehr. Ich war einfach froh das Lacey da war und der Rest war mir ziemlich egal. Doch mein Bewusstsein machte sich trotzdem Sorgen um die Anderen und ich musste diesen Gedanken immer wieder verdrängen um nicht in Panik zu verfallen oder durchzudrehen. Doch ich schaffte es nicht mich zu fragen ob es Raito gut ging. Er war ja schließlich sowas wie ein Sohn für mich und ich würde es mit jedem -und allem- aufnehmen was ihn in Gefahr brachte oder gar verletzte.
So sehr ich diesen Moment von trauter Zweisamkeit auch genoss, ich konnte die Sorge um Raito nicht verdrängen. Ohne dass ich es verhindern konnte, wanderten meine Gedanke zurück zu dem Tag, an dem er mir gesagt hatte, dass ich wie eine Mutter für ihn sei. Traurig, dass ich diese Situation nun unterbrechen würde, setzte ich mich auf, sodass mein Fell trotzdem noch das seine berührte. Ich konnte jetzt einfach nicht mit Nai kuscheln, während Raito höchstwahrscheinlich verhungerte. Nachdenklich sah ich mich um und wollte mich aber gleichzeitig wieder zu Nai ins Wasser legen. "Nai ich glaube ich habe eine Idee", meinte ich dann, war mir allerdings nicht sicher, ob es eine gute war.
Ich sah sie an. "Und was für eine Idee wäre dass?", fragte ich da sie mich jetzt durchaus neugierig gemacht hatte. Außerdem schlechter als manche meiner Ideen -nicht unbedingt auf unsere jetzige Situation bezogen- konnte ihre ja nicht sein. Zumindest hoffte ich dass. Ich setzte mich nun auch auf, sah sie allerdings weiterhin an. Ich fragte mich was sie jetzt wohl vorhatte.
Noch einmal ging ich meine Idee durch. "Ehm nunja, du weißt doch noch, als du versuchst sie abzulenken, also bevor getrennt wurden oder? Hier draußen würde es ihnen deutlich schwerer fallen uns zu trennen.", meinte ich und sah mich noch einmal um. "Wenn wir ihnen also weiß machen, dass einer von uns einfach im Wasser umfällt und so tun als würde er ertrinken, dass würde doch ihre Aufmerksamkeit wecken. Ich meine die Schnauze müsste doch mit Wasser bedeckt sein, wenn man sich flach hinlegt", sagte ich und war mir wirklich nicht sicher, ob diese Idee so gut war.
"Das könnte klappen. Auf alle Fälle ist es einen Versuch wert", sagte ich und sah sie weiter an bevor ich hinzufügte: "Es wäre wahrscheinlich sinnvoller wenn ich das Opfer spiele.. wegen meiner Verletzung ist es vielleicht glaubwürdiger". Lacey's Idee war tatsächlich nicht schlecht. Jetzt mussten wir es nur schaffen ihre Idee gut und glaubhaft umzusetzen und hoffen dass alles gut lief. Ich wand meinen Blick ab und sah in's Wasser. Wenigstens Lacey musste es schaffen hier rauszukommen.
Ich war irgendwie erleichtert, dass meine Idee anscheinend doch auf irgendeine Weise Hand und Fuß hatte, aber gleichzeitig war da diese Angst, die mich verrückt machte. Wenn dieser Plan schief ging, würden wir dann wieder getrennt werden? Ich schüttelte leicht den Kopf. Mein Verstand musste jetzt klar bleiben. "Wäre vielleicht besser", gab ich widerstrebend zu. Mir war ganz und gar nicht wohl, bei dem Gedanken, dass Nai nun schon wieder den Lockvogel spielen würde.
Ich dachte nur kurz nach, dann riss ich mit den Zähnen den Verband von meinem Köper nur um mir dann die Zähne in die Seite zu schlagen. Ich winselte aber ich hatte beschlossen Lacey hier rauszuholen und dazu war mir jedes Mittel recht. Ich lies mein eigenen Pelz los und etwas Blut lief mir aus der Verletzung welche ich wieder geöffnet hatte. Der Schmerz war nicht so schlimm wie erwartet aber schlimm genug damit ich kurz die Miene verzog. Dann fing ich auch schon mit meinem Schauspiel an. Ich taumelte, ließ mich in's Wasser fallen und versuchte wieder aufzustehen. Ya ich musste zugeben, ich war schon sehr überzeugend. Damit Lacey wusste das ich Schauspieltere grinste ich sie kurz an bevor ich mich mit einem jämmerlichen Jauler erneut in's Wasser fallen ließ. Ich schnaufte und atmete dabei ungeplant etwas Wasser ein weshalb ich dann auch noch zu husten anfing.
Als mit seinem Schauspiel anfing, konnte ich mich die ersten paar Sekunden nicht berühren. Sorge schien mein Herz zu zerquetschen und wieder kamen in mir Zweifel auf, ob diese Idee wirklich die beste gewesen war. Außerdem hatte sich Nai schon wieder selbst Schmerzen hinzugefügt. Ich wusste, dass ich mir diese Gedanken, zumindest jetzt, verbieten sollte, aber ich konnte die Gedanken über die Folgen dieses Befreiungsversuches nicht abschütteln. Ich stieß einen verzweifelten Ton aus, bevor ich mich besann und mich mit einem letzten Blick auf ihn, abwand. Bis jetzt war noch kein Mensch auf die Szenerie aufmerksam geworden, aber das galt es nun zu ändern. Während ich also an der unsichtbaren Wand jaulend hin und her rannte, mal bei Nai stehen blieb, schlug die Angst mit einer Wucht zu. Was wenn wir wieder getrennt wurden und ich dann nie wieder sehen würde?
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