Lacey war also da. Dann war ja alles okay. Ich kuschelte mich zu Lacey und legte meinen Kopf, wie schon so oft, auf ihren Rücken. Schritte, Arouna und Yenu wahrscheinlich. Minkz und Sou lagen ja noch irgendwo auf der Wiese beim Bach, oder lagen sie schon woanders? Wie lang hatte ich eigentlich geschlafen? Ich schob die Gedanken beiseite, dass einzige was zählte war, dass Lacey hier war.

Als ich Nais Kopf auf meinem Rücken spürte, fing ich an etwas stärker mit meinem Schwanz zu wedeln. Mein Blick hing immer noch an Arouna und Yenu welche sich langsam näherten. Sie waren allerdings noch weiter entfernt und in ihrem Tempo könnte es noch ne Weile dauern, bis sie bei uns sein würden. Gedanklich fragte ich mich wie das zwischen Nai und mir weitergehen sollte. Ich meine so konnte dass doch nicht weitergehen. Ich seufzte leise überlegte was er von mir denkt.

Out; ich will einmal so gemein sein wie du xD ich hab ihre Gedanken mal kurz rausgenommen.

Out; Ich kann den Kommi nich mehr bearbeiten und ich hab die Gedanken nich rausgenommen. War nur n versehen, das dass da steht.

Ich biss ihr sanft ins Ohr, wie ein Welpe der spielen wollte. Ich ignorierte dass jemand sich näherte und da ich wieder was sehen konnte wusste ich wer. Ich dachte darüber nach was wohl so wichtig sein konnte dass Arouna und Yenu kamen. Und dann fragte ich mich wie es mit Evengard weiterging. Meiner Meinung nach waren wir zu wenig Wölfe und wenn es mich nicht täuschte, hätten die Menschen eine recht gute Chance Evengard zu finden. Ich laute vorsichtig auf Laceys Ohr herum und sah nach draußen wo Arouna und Yenu auf uns zu kamen.

Ich hatte so einen Reflex mein Ohr zu schütteln, den ich nicht zurückhalten konnte. Alle paar Sekunden zuckte meine Ohr und ich versuchte mein Ohr spielerisch aus Nais Maul zu entfernen. Dabei sah ich ihm kurz in die Augen und ich konnte den Blick einfach nicht abwenden. Ich hörte auf meine Kopf zu bewegen und mein Ohr fing schon wieder an zu zucken.

Ich grinste, lies ihr Ohr aber nicht los. Ich zog vorsichtig daran, dann sah ich zu Lacey und begegnete ihrem Blick. Ich konnte nicht wegsehen, ich vergaß völlig dass Ohr in meinem Maul, ich vergaß auch dass Arouna und Yenu immer näher kamen. Ich laute immer noch vorsichtig auf Laceys Ohr herum, doch irgendwie registrierte ich dass nicht.

Ich drohte in seinen Augen zu versinken, welche so viel sagten und trotzdem schwiegen. Mein zuckendes Ohr rückte in den Hintergrund, genauso wie unsere Umwelt, die Zeit schien stehenzubleiben. Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf. >warum sagst du es ihm eigentlich nicht? Aus Angst, dass er dich alleine lässt? <

Ich laute immer noch unbewusst auf Lacey Ohr herum. Alles war ausgeblendet außer sie und ich, hier in der Höhle. Schon seit einer halben Ewigkeit dachte ich nach ob ich ihr sagen sollte, was ich dachte und wie ich fühlte. Aber was wäre wenn sie anders dachte oder fühlte? Was wäre wenn sie mich danach hasste? Ich ignorierte die Gedanken und lies mich in Laceys Augen versinken. Es war mir reichlich egal ob die Welt jetzt unterging, solang ich bei Lacey war war mir der Rest egal. Das war das Paradies. Mein Paradies.

Diesen Moment kann nichts mehr versauen dachte ich, außer vielleicht ein Gewitter. Mit diesem Gedanken, kamen die Erinnerungen, wo Nai und ich in Gefahr waren. Wobei es meistens meine Schuld war. Durfte ich es ihm überhaupt sagen? Durfte ich mach alldem überhaupt so fühlen? Damit zerbrach die Traumwelt und ich fand mich in der Wirklichkeit wieder. Langsam wandte ich den Blick ab und vergrub meinen Kopf in Nais Brustfell. Durfte ich?

Als wir endlich bei den beiden angekommen waren war mir schon etwas mulmig. Ich hatte Angst sie würden es nicht akzeptieren oder wollen.„Ähm... Lacey, Nai, wir müssen euch was sagen!"

Ich drehte meinen Kopf so, dass ich Arouna ansehen konnte. Mein Kopf lag dabei auf Nais Pfoten. Aufmerksam sah ich sie an und fragte mich, was sie uns zu sagen hatten.

Ich kaute immer noch Geistesabwesend auf Lacey's Ohr herum und merkte nicht mal dass Arouna und Yenu bei uns waren. Ich war in meiner eigenen kleinen Welt und wollte nicht mehr aufwachen.

Arouna sagte nichts weshalb ich meine Aufmerksamkeit wieder Nai zuwandte. Erst jetzt spürte ich, das mein Ohr schon ganz nass war und ich versuchte es jetzt etwas energischer aus seinem Mund zu befreien.

Ich wurde zurück in die Realität geholt da ich plötzlich nicht mehr auf einem Ohr kaute. Ich tat beleidigt, doch als ich bemerkte dass Arouna da stand lächelte ich entschuldigen und fragte dann: "Was ist los? Was gibts denn wichtiges?" Ich hatte NICHTS mitbekommen so sehr war ich mit meiner eigenen kleinen Welt beschäftigt gewesen.

Ich bekam mein Ohr nicht aufgestellt, es hing abgeknickt herab. Hatte Nai alle Muskeln abgekaut? Ich musste grinsen. Arouna hatte immer noch nichts gesagt weshalb ich sie nun genauer ansah.